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„Ich hätte mir ein offeneres Gespräch gewünscht“ - Sächsische Zeitung

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Aue/Dresden. Kein Sportler verliert gern. Doch die Niederlage mit Erzgebirge Aue gegen Dynamo Dresden ist ja nur das eine für Florian Ballas, ausgerechnet im letzten Testspiel, ausgerechnet im Prestigeduell und vor allem ausgerechnet gegen den Ex-Klub. 0:1 hieß es am Samstag nach der Partie aus Sicht des Noch-immer-Zweitligisten gegen den Wieder-mal-Drittligisten, der einmal mehr überzeugende Neuzugang Agyemang Diawusie erzielte in Lößnitz unter Ausschluss der Öffentlichkeit das Tor des Tages für Dynamo.

Für Ballas selbst war es also auch ein schnelles Wiedersehen mit den Mitspielern der Vorsaison sowie den Trainern und Betreuern. Sehr herzlich begrüßte man sich vorm Anpfiff, dabei hätte sich der 27-jährige Verteidiger den Abschied in Dresden etwas anders vorgestellt - wie er im Interview mit Sächsische.de erklärt.

Herr Ballas, den Wechsel nach Aue haben Sie auf Instagram mit einer ausführlichen Erklärung begründet. Es liest sich ein bisschen wie eine Rechtfertigung. Warum haben Sie das gemacht?

Mir war wichtig, offen und ehrlich zu kommunizieren, wie es zu diesem Schritt gekommen ist.

War das eine Reaktion auf Kritik und Anfeindungen?

Es war eigentlich klar, dass dieser Wechsel nicht bei allen auf ein positives Feedback stoßen wird. Ich wollte mich da aber nicht rechtfertigen, sondern einfach das Kapitel Dynamo abschließen, damit ich mich auf die neue Aufgabe in Aue fokussieren kann.

Dynamo hat den Vertrag mit Ihnen nicht verlängert. Waren Sie überrascht von dieser Entscheidung?

Ich glaube, einige Spieler, nicht nur ich, hätten sich nach dem letzten Zweitligaspiel ein offeneres Gespräch gewünscht, welchen Weg Dynamo künftig beschreiten will. Ich habe immer gesagt, dass ich es akzeptiere, wenn sich der Verein nach dem Abstieg neu aufstellen will. Nach der verkorksten Saison ist das, denke ich, absolut verständlich. Mir persönlich war wichtig, dass ich weiter in einer oberen Liga spielen kann, und deshalb war ich froh und dankbar, als das Angebot aus Aue kam.

Sie waren nicht nur vier Jahre in Dresden, sondern zuletzt auch Kapitän, Stamm- und Führungsspieler.

Fußball ist und bleibt nun mal ein Geschäft. Da gilt das Prinzip: Willkommen und Abschied. Natürlich hätte ich mir ein anderes Ende bei Dynamo gewünscht. Trotzdem bin ich dankbar für diese vier Jahre und für die Dinge, die ich dort erleben durfte.

Hat man Ihnen erklärt, warum der Vertrag nicht verlängert wird?

Ich möchte nicht weiter darauf eingehen. Ich denke, dazu ist alles gesagt.

Sie haben zum Schluss Ihrer Erklärung Dynamo den Wiederaufstieg gewünscht. Fiel Ihnen das nach dem unschönen Ende schwer?

Ich habe nie gesagt oder geschrieben, dass ich sauer auf Dynamo bin. In der sportlichen Führung hat sich im Sommer einiges geändert, und die Entscheidung, die dort getroffen wurde, muss ich akzeptieren. Da hege ich keinen Groll. Ich wünsche dem Verein, den Fans und den Jungs alles Gute für die neue Saison und hoffe, dass wir uns möglichst schnell wieder bei Derbys in der 2. Liga sehen werden.

Einmal die Farben wechseln, bitte. Verteidiger Florian Ballas trägt jetzt das lila-weiße Trikot des FC Erzgebirge Aue, dagegen spielt Angreifer Christoph Daferner nun in schwarz-gelb. Das Duell am Samstag in Lößnitz endete mit einem 1:0-Sieg für Dynamo.
Einmal die Farben wechseln, bitte. Verteidiger Florian Ballas trägt jetzt das lila-weiße Trikot des FC Erzgebirge Aue, dagegen spielt Angreifer Christoph Daferner nun in schwarz-gelb. Das Duell am Samstag in Lößnitz endete mit einem 1:0-Sieg für Dynamo. © dpa/Robert Michael

Was unterscheidet Aue von Dynamo?

Da gibt es in der 2. Bundesliga generell keine so großen Unterschiede, mal abgesehen von den Erstliga-Absteigern vielleicht. Das Umfeld ist ähnlich wie in Dresden. Bei Dynamo ist nur alles ein bisschen größer. Aue hat schon immer aus den Möglichkeiten sehr viel gemacht – und eine super letzte Saison gespielt. Das würden wir gern wiederholen.

Sie könnten mit Sören Gonther, einem anderen Ex-Dynamo, das Paar in der Innenverteidigung bilden. Hilft es, wenn man seinen Nebenmann kennt?

Der Einstieg war nicht nur wegen Sören sehr angenehm. Ich kenne neben Pascal Testroet (von 2015 bis 2018 Stürmer bei Dynamo/Anm. d. A.) auch Calogero Rizzuto gut, mit dem ich in der Jugend des 1. FC Saarbrücken zusammen gespielt habe. Es ist mir auf jeden Fall nicht schwergefallen, hier Fuß zu fassen.

Welche Ziele hat sich die Mannschaft für die neue Saison gestellt?

Wir möchten direkt dort anknüpfen, wo Aue zuletzt aufgehört hat. Oberste Priorität hat der Klassenerhalt – und das so zeitig wie möglich. Alles darüber hinaus wär ein Bonus. Die Heimstärke wollen wir gern beibehalten, auswärts den einen oder anderen Punkt mehr holen. Wenn uns das gelingt, können wir wieder ähnlich erfolgreich sein wie die Mannschaft in der vergangenen Saison.

Und wie sind Ihre persönlichen Ziele?

Ich möchte mit meinen Leistungen möglichst viel dazu beitragen. Hinten sollte häufig die Null stehen, und vorn möchte ich gern noch ein bisschen torgefährlicher werden.

Sie haben die Heimstärke genannt. In Aue dürfen zunächst 4.411 Zuschauer ins Stadion. Wie wichtig ist das?

Dass es schöner ist, vor Zuschauern zu spielen, steht außer Frage. Manchmal kann es entscheidend sein, wenn ein Push von außen kommt. Genauso wichtig ist es aber auch für die Vereine, denn leere Ränge bedeuten auch große finanzielle Verluste.

Sind Sie umgezogen, oder pendeln Sie zwischen Aue und Dresden?

Noch sitze ich mit Sören täglich im Auto. In den nächsten Wochen werde ich aber einen Mietvertrag unterschreiben und dann umziehen.

Wie eng ist Ihr Kontakt zu Dynamo?

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Mit den Spielern, die geblieben sind, Kevin Broll, Justin Löwe, Patrick Wiegers etwa, tausche ich mich regelmäßig aus, bin also im Bild, was bei Dynamo aktuell los ist. Ganz aus der Welt bin ich ja auch nicht, sondern in Sachsen geblieben.

Das Gespräch führte Daniel Klein.

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September 06, 2020 at 12:30PM
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