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Risikogebiet Frankreich: Briten hauen mit Fischerboot ab, um zweiwöchiger Corona-Quarantäne zu entgehen - RND

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Man hatte nur wenige Stunden Zeit, um Frankreich zu verlassen und zu Hause in Großbritannien eine zweiwöchige Quarantäne zu umgehen: Das schottische Barockensemble Dunedin Consort griff deshalb auf ein etwas anderes Fortbewegungsmittel zurück. Weil die Calais-Dover-Fähren, die Eurostar-Züge und die Flugzeuge ausgebucht waren – und sich nicht einmal ein Privatjet finden ließ, charterten die Musiker ein Fischerboot. Nach ihrem Konzert am Freitagabend im französischen Küstenort Lessay fuhren sie spontan über Nacht über den Ärmelkanal.

Am Samstag sagte die Band, die zuvor auf Twitter von einem “einmaligen Abgang nach einem Konzert” gesprochen hatte, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland: “Wir haben es zum Glück rechtzeitig nach Großbritannien geschafft.” Die ungewöhnliche Überfahrt habe knapp fünf Stunden gedauert – um 3.50 Uhr, zehn Minuten vor Inkrafttreten der neuen Regelung, legten die acht Musiker an. “Eigentlich war die Reise sehr angenehm, der Katamaran hatte innen genug Platz für uns.” Die Crew konnte sogar ein wenig schlafen.

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Lob und Kritik in den sozialen Netzwerken

Der BBC sagte Jo Buckley, Leiter von Dunedin Consort, dass die Band gewusst habe, dass sie eine Quarantäne riskiere, als sie am Mittwoch in Richtung Frankreich aufbrach. “Aber nach vier Monaten im Lockdown wollten alle wirklich wieder Musik zusammen machen.”

Auf Twitter gab es für die Kreativität viel Lob. “Das ist ein Paradebeispiel für das Sprichwort ‘Think outside the box’”, schrieb eine Frau in Anspielung auf unkonventionelle Ideen in Problemsituationen. Andere wiederum kritisierten, dass so viele Menschen nun auf teilweise abenteuerliche Art zurück nach Großbritannien kommen. “Danke, dass ihr nach Hause eilt und das Virus potenziell zu uns bringt.”

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Frankreich: Paris und Marseille wieder zu Risikogebieten erklärt

Die französische Regierung hat unter anderem Paris und die Region um Marseille herum zum Corona-Hochrisiko-Gebiet erklärt.  © Reuters

Rund 160.000 Briten schafften es rechtzeitig nach Hause

Insgesamt 500.000 Briten weilten allein in Frankreich, das neben Malta und den Niederlanden von Großbritannien auf die Risikoliste gesetzt worden ist. Die Urlauber hatten insgesamt 30 Stunden Zeit, zurück in ihr Heimatland zu kommen, ansonsten gilt eine vierzehntätige Quarantänepflicht. Anders als in Deutschland sind derzeit für reisende Briten noch keine Corona-Tests vorgesehen, um so die Isolationszeit auf wenige Stunden bis Tage zu verkürzen.

Britische Zeitungen berichten indes von chaotischen Zuständen an Flughäfen und Bahnhöfen. Rund 160.000 Reisende sollen es rechtzeitig zurück nach Großbritannien geschafft haben, berichtet die “Daily Mail”. Nicht darunter war eine Mutter mit ihrem behinderten Sohn. Auf Twitter schrieb Alexis Walmsley, sie habe ihre Rückreise extra vorverlegt, weil eine Quarantäne eine Zumutung für ihren Sohn sei. “Doch unser TGV von Lyon nach Paris hatte Verspätung und wir haben den letzten Eurostar nach Hause verpasst.” Gegenüber Sky News sagte sie, sie sei verzweifelt und wisse nicht, was sie jetzt machen soll. Ihr Sohn würde eine Quarantäne nicht verstehen.

Am Sonntag wird es möglicherweise auch von Großbritannien nach Frankreich ähnlich aussehen: Als Reaktion auf die Quarantänepflicht für britische Reisende in Frankreich hat Frankreich bereits “gleichwertige Maßnahmen” angekündigt.




August 15, 2020 at 09:49PM
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Sehr angenehm

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