Gut 100 Tage sitzt Rainer Kopnicky nun auf dem Chefsessel im Königsdorfer Rathaus. Wir stellten ihm zehn Fragen.
- Rainer Kopnicky hatte bei der Kommunalwahl keinen Gegenkandidaten
- Der neue Bürgermeister arbeitete vor seiner Wahl im Geretsrieder Liegenschaftsamt
- Er schätzt das gute Klima im Königsdorfer Rathaus
Dietramszell – Drei Gemeinden im Nordlandkreis haben mit der Kommunalwahl am 15. März neue Bürgermeister respektive eine Rathauschefin bekommen: Icking mit Verena Reithmann, Königsdorf mit Rainer Kopnicky und Dietramszell mit Josef Hauser. Alle drei fragten wir nach den ersten 100 Tagen im Amt nach ihren Eindrücken. Heute antwortet Rainer Kopnicky auf unsere zehn Fragen.
Herr Kopnicky, Sie sind seit 100 Tagen Rathauschef. Was war Ihre allererste Amtshandlung?
Meine erste Amtshandlung war die Besprechung und Unterzeichnung eines Arbeitsvertrags. Anschließend ging es weiter mit einer Einführung in die EDV sowie der Vorbereitung der konstituierenden Gemeinderatssitzung am 5. Mai. Ich hatte von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die vollste Unterstützung und dadurch einen gelungenen Start.
Nach dem Seitenwechsel vom Gemeinderat zum Bürgermeister: Wie empfinden Sie es, nun selbst die Sitzungen zu leiten?
Als Bürgermeister ist die Sichtweise beziehungsweise Herangehensweise eine andere: Man kann viel mehr gestalten und eigene Ideen einbringen. Eine Sitzung zu leiten erfordert immer sehr viel Aufmerksamkeit – mit dem Ziel, alle Gemeinderatskolleginnen und -kollegen einzubinden und mitzunehmen, Meinungen einzuholen und notwendige Beschlüsse herbeizuführen.
Ist die Arbeit schwieriger oder leichter, als Sie sie erwartet haben?
In den ersten 100 Tagen hatte ich leichte, aber auch schwierige Entscheidungen zu treffen. Gerade die Corona-Pandemie mit den Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche stellt uns vor große Herausforderungen, die es bestmöglich zu lösen gilt.
Was war bisher Ihre größte Herausforderung?
Der Starkregen und das Hagelunwetter am 2. Juli. Viele Keller wurden überflutet, viele Bürger hatten mit Überschwemmungen zu kämpfen, es entstanden Schäden an Gebäuden und Straßen. Mein Dank gilt allen Helfern, der Feuerwehr sowie den Bauhofmitarbeitern für deren Einsatz bei der Beseitigung der Schäden. Hier möchte ich die Solidarität und den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger positiv erwähnen. Jeder hat nach Kräften spontan Hilfe geleistet.
Werden Sie beim Einkaufen von Bürgern angesprochen? („Weil ich Sie gerade sehe…“)
Ich bin oft in der Gemeinde unterwegs und aktiv am Vereinsleben beteiligt. Da wird man zu den verschiedensten Themen angesprochen. Die Gespräche sind in der Regel sehr angenehm, aber auch kritisch. Das ist gut so, denn nur so erhält man einen objektiven Einblick in die Sorgen und Nöte der Bevölkerung, aber auch in positive Entwicklungen. Das dient der Meinungsbildung und ist neben den rechtlichen Voraussetzungen eine gute Grundlage für die Entscheidungsfindung.
Gab’s schon positives oder negatives Feedback von Bürgern und/oder Mitarbeitern?
Bis jetzt gab es noch kein negatives Feedback. Natürlich gibt es mit den Bürgern und Mitarbeitern Gespräche, in denen man nicht immer einer Meinung ist. Ich bin aber bestrebt, eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden.
Die Corona-Pandemie beeinflusst weiterhin unseren Alltag. Inwieweit bremst Sie dies in Ihrer Arbeit?
Ich versuche, mich von der Pandemie im Alltag nicht zu sehr beeinflussen zu lassen.
Ich versuche, mich von der Pandemie im Alltag nicht zu sehr beeinflussen zu lassen. Trotzdem wirkt sich Corona auf die tägliche Arbeit aus, gerade was den Betrieb der gemeindlichen Einrichtungen anbelangt wie Grund- und Mittelschule, Kindertagesstätte, Sportplatzgelände, Turnhalle, Arbeitsabläufe im Rathaus und Bauhof. Hier sind wir alle bemüht, alltagstaugliche Lösungen zu finden und umzusetzen. Sehr bedauerlich ist, dass das vielfältige Königsdorfer Vereinsleben nur zu einem Bruchteil stattfinden kann, dadurch die sozialen Kontakte eingeschränkt und persönliche Gespräche nur begrenzt möglich sind.
Hand aufs Herz: Welche Hürde im Rathaus konnten Sie in den ersten Tagen ihrer Amtszeit auf Anhieb nicht nehmen… und bei wem haben Sie sich Rat geholt?
Trauungen waren in den ersten Tagen nicht so ohne Weiteres möglich, da die für den Bürgermeister als Eheschließungsstandesbeamten vorgesehenen Schulungen aufgrund der Corona-Krise zunächst nicht möglich waren. Wertvolle Ratschläge erhielt ich von meinem Amtsvorgänger Anton Demmel. Mit ihm und den Beschäftigten des Rathauses habe ich eine Probetrauung durchgeführt. Seine Anregungen und Feedback waren eine sehr gute Hilfestellung.
Kennen Sie Ihre Durchwahl im Rathaus?
Ja, die 18.
Wo verbringen Sie Ihre Mittagspause?
Manchmal zu Hause, manchmal im Rathaus. Bei einer gemeinsamen Pause im Rathaus kann man sich in ungezwungener Atmosphäre sowohl über private als auch dienstliche Belange unterhalten und austauschen. Dies dient der Stärkung des Zusammenhaltes und ist positiv für die Teambildung.
peb
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August 26, 2020 at 01:00AM
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100 Tage im Amt: Rainer Kopnicky sieht sich als Moderator - Merkur.de
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Sehr angenehm
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