Sie nennen sich Gourmethaufen und kommen aus Bad Köstritz und Gera. Da die Engelmanns, Müllers und Oertels Genießer sind, wollte sich die kleine Gruppe die Oberwiesenthaler Kulinarik-Tour, die am Samstag ihre Premiere erlebte, nicht entgehen lassen. "Das passt zu uns, habe ich gedacht und uns angemeldet", sagt Jana Oertel. Extra für die zehn Kilometer lange Tour, die vier kulinarische Hochgenüsse versprach, reisten die Gourmethaufen aus Thüringen an. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Den Gruß aus der Küche in Form eines Ravioli-Pilz-Salats mit Speckdressing gab es nur wenige Meter nach dem Start der Tour in "Herbergers Gasthaus": "Der steht normalerweise nicht auf unserer Karte, sondern wurde von uns extra für die Wanderung entwickelt", sagt Chef Thomas Herberger, der von der Idee von Wanderführerin Jana Kowarik richtig angetan ist. "Jana hat immer schöne Ideen, aber die ist besonders gut. Es ist eine Möglichkeit, Gäste mit unserer Region vertraut zu machen", so Herberger. Er habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten nicht einfach nur in den Urlaub fahren, sondern in die Region mitgenommen werden wollen und genau das ermögliche die Kulinarik-Tour. Sie schlage die Verbindung zwischen dem Genuss in der erzgebirgischen Landschaft und dem Genuss der erzgebirgischen Küche.
Gerade während der Corona-Krise benötige die Gastronomie Innovationen. "Die acht Wochen, in denen wir keinerlei Umsätze hatten, sind eine Herausforderung für das ganze Jahr", so der Wirt. Hoffnung keime nun endlich in der Gastronomie auf. "Da läuft es wieder. Doch im Hotelbereich sind wir noch gar nicht zufrieden", sagt Thomas Herberger, während sich die 13 Gäste der Kulinarik-Tour den Salat munden lassen. Mit viel Lob wird die Kreation bedacht, ehe es auf Schusters Rappen mit Jana Kowarik in den Zechengrund geht. Dort gibt es einen Bergwiesentraum, der seinesgleichen sucht. Nach zwei Stunden erreichen die Kulinarik-Wanderer schließlich den höchsten Gipfel Sachsens und kehren in die Gaststätte "Himmelsleiter" ein. Eine deftige Linsensuppe bildet den zweiten Gang. Jana Oertel schmeckt es: "Sehr lecker", sagt sie und zeigt sich auch von der Tour auf den Berg begeistert. "Es war bisher ein sehr angenehmer Weg - bis auf die letzten paar Meter, da ging es ein bisschen steiler hoch." Angenehm und interessant seien auch die Erklärungen von Jana Kowarik zu Kräutern und Pflanzen gewesen.
Nach einer guten halben Stunden Pause ging es für die Wandergruppe vom Dach Sachsens wieder hinunter. Während sie durch die erzgebirgischen Wälder wanderten, hatte das Team in der "Naturbaude Eschenhof" alle Hände voll zu tun. Als Hauptgang erwartete die Gäste ein Spezialitätenteller vom Hochlandrind. Die darauf zusammengestellten tierischen Produkte stammen allesamt aus eigener Herstellung. Naturbauden-Chefin Gabi Gropp: "Wir haben auch eine Landwirtschaft und seit ein paar Jahren schottische Hochlandrinder." Gleich an drei Stellen in Oberwiesenthal und "Hammer" können die Gäste die zotteligen Tiere auf der Weide beobachten. Der besondere Geschmack entstehe, weil es sich nicht um Mastrinder, sondern um langsam wachsende Tiere handelt, die frühestens nach vier oder fünf Jahren geschlachtet werden. Doch Corona hat auch der Naturbaude zugesetzt. Das Haus lebt vorrangig von Gruppen. "Gerade jetzt vor den Sommerferien in Sachsen wären wir jede Woche richtig voll", erzählt Gropp. Doch die Vorschriften, die eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollen, lassen nach wie vor keine Abschluss- und Klassenfahrten zu. Also kümmert sich das Team des Eschenhofs um die wenigen Privatgäste und hofft auf bessere Zeiten. Die Kulinarik-Wanderung kann da nur helfen.
Ihren Abschluss fand die erste Auflage dieser speziellen Tour in der Gaststätte An der Schwebebahn. Und sie kommt sogar bei jungen Leuten an, wie Sophie Engelmann beweist: "Ich bin gern an der frischen Luft. Mit der Familie und mit Bekannten etwas zu erleben, ist immer schön", so die 20-Jährige. Nach der erfolgreichen Premiere hat Jana Kowarik eine neue Auflage geplant: Am 18. Juli, 10.30 Uhr, will sie erneut landschaftliche und kulinarische Genüsse miteinander verbinden.
July 06, 2020 at 08:22AM
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Erste Kulinarik-Tour punktet mit Natur und regionaler Küche - Freie Presse
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Sehr angenehm
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