Die neuen Wege haben sich gelohnt, denn die Kamm-Bike-Cross-Macher ernteten viel Lob. Zum Modus der Einzelstarts gab es jedoch verschiedene Ansichten.
Angesichts von 241 Teilnehmern waren die Organisatoren des WSV 08 Johanngeorgenstadt im Corona-Jahr sehr zufrieden. Die Kampfrichter des Vereins hatten unter Federführung von Jens Flemming alles daran gesetzt, um den Kamm-Bike-Cross austragen zu können. Dafür schlugen sie im wahrsten Sinne des Wortes neue Wege ein. So gab es diesmal keine drei Streckenlängen, sondern nur zwei. Die Runde war 15 Kilometer lang, musste zwei- oder viermal bewältigt werden. Am schnellsten schafften den langen Kanten Christian Kreuchler vor Anton Albrecht und Benjamin Michael beziehungsweise bei den Frauen Svenja Betz vor Sophia Lichan.
"Ich fand, dass es eine technisch leichte Strecke war", sagte Steffen Wolfram vom RSV Erzgebirge. Er kenne sie vom Skifahren im Winter, so der 36-Jährige. Andreas Stark, als Beigeordneter des Landrates im Erzgebirgskreis der prominenteste Starter, hatte sich ebenfalls für die 60 Kilometer entschieden. "Es fehlte die anspruchsvolle Passage an den Halden", resümierte Stark. Die Veränderung der Streckenführung hatte allerdings nichts mit Corona zu tun, erklärte Flemming: "Die Halden sind aktuell nicht zu befahren. Daher mussten wir sie rauslassen." Eine Reaktion auf die Pandemie war hingegen der Verzicht auf den Massenstart. Die Mountainbiker wurden im Takt einer Viertelminute in den Wettkampf geschickt. "Ich fand das super", sagte Steve Höll aus Stollberg, räumte aber ein: "Wenn die Durchführung damit gesichert werden kann, nehme ich das in Kauf. Andere Veranstalter haben abgesagt, umso schöner ist es, dass der KBC durchgezogen wurde." Außergewöhnlich nannte Daniel Möckel aus Hartenstein den Einzelstart. "Man hat einfach kein Gefühl, wo man sich einsortiert", so der 43-Jährige. Aber auch er wollte nicht jammern: "Stark, dass es endlich mal wieder eine Veranstaltung gibt. Die Organisation war gut wie immer, meine Nachmeldung verlief problemlos, die Startunterlagen gab es schnell." Sein Sohn Scott siegte in seiner Klasse über drei Kilometer: "Es ist eine schöne Strecke, die für jeden zu schaffen ist", erklärte der Elfjährige. Dafür müsse man kein Mountainbiker sein.
Rocco Mückisch (50) und sein Sohn Marcel (18) aus Stollberg hatten sich für die 30 Kilometer entschieden. Beide waren vom Einzelstart angetan: "Endlich kein Gedränge." Während der Tour habe man dann immer mal jemanden gefunden, mit dem man zusammen fahren konnte. "Ich habe mich an meiner eigenen Uhr orientiert", so Rocco Mückisch. Das sei gar kein Problem gewesen. Marcel Mückisch fand, dass die Runde deutlich einfacher als normalerweise gewesen sei. "Letztlich hatte sie nur zwei lange Anstiege - an den Schanzen und am Kamm", sagte der 18-Jährige.
Ob es künftig bei den Einzelstarts bleibt oder ob es nach der Pandemie zum Massenstart zurückgeht, steht noch nicht fest. "Da müssen wir einfach die Sportler befragen", so Olaf Beyer vom WSV-Vorstand. Einen Mehraufwand bedeute es nicht. Durch die Transpondermessung sei alles sehr unkompliziert. Angenehm für die Teilnehmer: Auf einem Bildschirm wurden sofort die aktuellen Platzierungen eingeblendet. Die stehen auch im Internet. www.wsv08johanngeorgenstadt.de
July 28, 2020 at 09:27AM
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Ein-Viertel-Takt auf dem Kamm - Freie Presse
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Sehr angenehm
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